Boris Johnson will ein Wahlkampfversprechen einlösen. Wäre von irgendeinem anderen Politiker die Rede – ausgenommen Donald Trump - würde man sich noch keine Sorgen machen. So jedoch durchaus.
Boris Johnson will die britischen Rundfunkgebühren abschaffen oder deren Nicht-Zahlung nicht mehr bestrafen. Damit würde der BBC ein großer Teil ihres Budgets verloren gehen.
Die BBC beschäftigt über 2000 Journalisten rund um den Globus. Die Rundfunkgebühren bringen ihr im Jahr 3,69 Milliarden Pfund (4,3 Milliarden Euro) ein. Allein die fehlende Bestrafung von Nicht-Zahlern würde sie jährlich 200 Millionen Pfund (circa 240 Millionen Euro) kosten.
Was sind aber die Konsequenzen? Wenn man kein öffentlich-rechtliches Fernsehen guckt, sollte man dann trotzdem bezahlen?
Ja, denn ohne ein öffentlich-rechtliches Fernsehen kann man keine anderen Sender gegenchecken.
Ein Beispiel für einen englischsprachigen Privatsender ist FOX News, dagegen muten unsere „Privaten“ geradezu harmlos an. Dieser amerikanische Sender verbreitet kein neutrales Meinungsbild, eingeladene Gäste sind genauso konservativ und radikal wie die Finanziers des Senders. Es kommt also keine Diskussion auf, es gibt nur Indoktrinierung.
Ohne ein öffentlich-rechtliches Fernsehen, von dem die BBC der einzige britische Sender ist, kommt es zu einer Situation, in der die reichen und einflussreichen Personen sich einen Sender, der ihre Meinung verbreitet, kaufen und niemand die ganze Wahrheit erfährt.
Quellen:
https://www.theguardian.com/politics/2019/dec/09/boris-johnson-looking-at-abolishing-tv-licence-fee-for-bbc
https://edition.cnn.com/2019/12/16/media/bbc-conservatives-election/index.html
geschrieben von Mattes (11.)
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