Im Text wird zur Vereinfachung das generische Maskulinum verwendet.
Der Text enthält Verallgemeinerungen, da natürlich jeder eine eigene, etwas andere Vorstellung der Ziele seiner politischen Gruppe hat und nicht auf jede Art dieser politischen Gedankengänge eingegangen werden kann.
Die folgenden Ausführungen spiegeln die quellenfundierte, individuelle Sicht des Verfassers auf die erwähnten politischen Konzepte wider.
Dieser Text soll in erster Linie informieren und dabei in seiner Bewertung niemanden beleidigen, sondern lediglich zum intensiven Nachdenken anregen.
Ein Gespenst geht um in Europa, es ist das Gespenst der radikalen politischen Gedanken, die die Demokratie in Deutschland und Europa und damit die Bundesrepublik Deutschland und die Europäische Union in den Abgrund der Diktatur stürzen wollen.
Als demokratisch denkender Mensch, ob Wähler der Grünen, SPD, CDU oder FDP, befindet man sich unter ständigem Angriff von den linken und rechten Rändern, die gerne wild über diejenigen in der Mitte schimpfen. Aber warum?
Der Kapitalismus ist nicht perfekt, er bietet keine völlige Chancengleichheit, die es aber auch nicht geben kann. Denn nicht nur Gene beeinflussen die Chancen, auch die Umgebung, in der man aufwächst. Wer in einem Haushalt aufwächst, in dem Literatur und Kunst nicht geschätzt werden, wird selten Kunstliebhaber werden. Eine Barriere bildet sich, die nicht behoben werden kann, solange man kein Interesse aufzwingt. Da wir aber nicht in der freien Marktwirtschaft leben, sondern in der sozialen, gibt es Fördermittel wie Stipendien für geeignete Menschen, denen monetäre Mittel fehlen. Die Probleme des Kapitalismus werden zu großen Teilen behoben. Mit weiterer Arbeit daran kann die verbleibende Zahl an Problemen stark reduziert werden. Doch aufgepasst, diese Probleme lenken den Blick vieler Menschen nach links und rechts, weil dort Lösungen versprochen werden.
Deshalb ist es wieder modern, eine radikale politische Meinung zu haben, wie es vor einhundert Jahren der Fall war. Aus Protest gegen die „konservativen“ demokratischen Eltern, entwickeln einige Jugendliche ihre „eigene“ politische Meinung, oft mit radikalen Veränderungen nach links oder rechts, die sie oft nur aus politisch beeinflussende Medien oder direkt von den antidemokratischen Parteien übernehmen. Glücklicherweise haben diese Ideen sich in den vorangegangenen Generationen von allein gegeben, doch die Demokratie muss auch in dieser Zeit wieder verteidigt werden.
Es stellt sich nun die Fragen: Wer sind die Feinde der Demokratie? Wo liegen Fehler in ihren Ideologien?
Linksextremisten:
Es gibt verschiedene Arten von Linksextremismus. Viele verstecken sich hinter dem meist nicht-zutreffenden Begriff Linksradikalismus. Während der Linksradikalismus die Demokratie befürwortet, tut es der Linksextremismus nicht. Die meisten Linksextremisten sind Kommunisten oder Anarchisten, diese können nicht linksradikal sein, da ihre Ideologie demokratiefeindlich ist. Für sie ist je nach Gruppierung der Kampf gegen den Faschismus, den Kapitalismus oder gegen beide wichtig.
Kommunisten:
Kommunisten wollen eine gesellschaftliche Ordnung umsetzen, die alle gleichbehandelt (Egalitarismus) und darauf beruht, dass jeder das für die Gesellschaft leistet, was er kann, und nur das nimmt, was er braucht.
Diese Ideologie enthält in ihrem Grundsatz bereits ihren fatalen Fehler, da der Mensch Egoist ist und von diesem biologischen Trieb zur eigenen Erhaltung nicht wegbewegt werden kann. Der Mensch in der Gesellschaft kann seinen Egoismus unterdrücken, solange es nicht ums Überleben geht, doch, falls das der Fall sein sollte, wird die kommunistische Gesellschaft zusammenbrechen. Nicht nur in diesem Extremfall ist die kommunistische Gesellschaft in Gefahr, nur ein Mensch muss seinem Egoismus freien Lauf lassen und das System wird die von ihm ausgehende Verbreitung des Egoismus nicht mehr tragen können und zusammenbrechen. Deshalb ist der Kommunismus nie realisiert worden und in den Ländern, in denen es probiert wurde, haben sich Systeme entwickelt, die dem Faschismus in Grausamkeit kaum nachstehen.
Anarchisten:
Anarchismus ist eine politische Ideologie, die schwer zu definieren ist und sehr viele unterschiedliche Unterarten besitzt.
Im Grundsatz klingt es wie bei dem Kommunismus nicht schlecht, Ablehnung der Herrschaft eines Menschen über einen anderen, um mehr Freiheit zu gewähren. Die Anarchie bildet also den Gegensatz zur Hierarchie.
Es gibt seit mehr als 5000 Jahren unterschiedlichste Staatsformen, die sich meist Jahrhunderte gehalten haben und nur umgestürzt wurden, wenn sie in den Augen eines großen Teiles der Bevölkerung nicht mehr dem Wohl des Volkes dienen.
Hier spielt Egoismus wieder eine Rolle. Der Mensch beachtet keine Regeln, wenn er um sein Überleben kämpft. Die Natur hat allen Lebewesen diesen Kampf als einen ständigen mitgegeben. Der Egoismus zur Selbsterhaltung kann nicht aberzogen werden. Somit ist eine staatenlose Gesellschaft ohne Exekutive, die Regeln und Gesetze durchsetzt, nicht wünschenswert, da der Egoismus und das Verbrechen regieren würden. Wenn man Unrecht vermeiden möchte, ist ein Staatsorgan notwendig, das in den Augen der Bürger gerecht richtet. Natürlich vermeidet ein Staat auch nicht jedes Verbrechen, da Menschen selbstbezogen handeln und für ihren (gedachten) Vorteil bereit sein können, Genozid zu begehen. Doch wer darüber genau nachdenkt, muss zu dem Schluss kommen, dass diese Situation von einer Gesellschaft ohne durchgesetzte Regeln nicht verbessert werden kann.
Rechtsextremisten:
Rechtsextremisten sind auch keine einheitliche Gruppe. Ihr Grundprinzip ist leicht zu erklären und leicht als abstoßend und falsch zu erkennen. Jedoch muss man zwischen Patriotismus und Rechtsextremismus unterscheiden. Patriotismus, sofern nicht übertrieben ausgelebt, stellt kein Land über andere, er stellt nur eines heraus, das der Patriot, meist aus Verbundenheit zur Heimat, diese mehr mag.
Rechtsextremismus basiert darauf, dass Menschen, die laut der Ideologie einer „Rasse“ angehören, auf biologischer Ebene im Überlebenskampf besser geeignet seien als alle anderen und sie sich somit gegen alle anderen durchsetzen müssten. Dass diese Ideologie falsch ist, kann man bereits daran sehen, dass kein Land in allen Sportwettkämpfen, die stattfinden, gewinnt, geschweige denn in Jahrtausenden von Zivilisationen die anderen Länder dauerhaft hätte militärisch besiegen können. Die von der Ideologie vorgestellte biologische oder auch darwinistische Überlegenheit ist inexistent.
Damit ist auch diese Weltsicht aufgrund ihrer Fehler in sich widerlegt.
Was nun, oder besser gesagt, was tun?
Da wir gesehen haben, dass Extremismus die Welt nicht zu einem besseren Ort machen wird, sollten wir uns darauf konzentrieren, die Demokratie, die die gleichen Rechte aller garantieren soll, zu erhalten, und sie so zu verbessern, dass sie es tut. Wir erreichen das nur, wenn wir bei politischen Diskussionen Widerstand gegen die sinnfreie Hetze vom linken und rechten Rand leisten und uns gegen extremistische Gewalt verbal zur Wehr setzen.
Der Verfasser ist der Redaktion bekannt. Anmerkung: Die in Gastbeiträgen geäußerten Auffassungen entsprechen nicht notwendigerweise den Positionen der RoRo-Express Redaktion.
Quellen:
Keine Zeitungsartikel und hauptsächlich Bundeseinrichtungen, um politische Färbung zu vermeiden.
https://www.bpb.de/politik/extremismus/linksextremismus/33589/rechts-und-linksextremismus-islamismus
Ein Gespenst geht um in Europa - das Gespenst des Extremismusbegriffs und der politischen Verkürzung. Es geistert leider auch diesem Artikel, und zwar in einer, selbst für seine Standards, überaus faulen Manier.
Die Probleme fangen schon mit der Aufmachung an. Was soll das nun sein? Eine Analyse? Eine Debatte/Erörterung? Ein Lehrartikel? Eine Kolumne? Irgendwie gelingt ihm, alles und gleichzeitig auch nichts davon zu sein. Für eine Analyse (Befassen mit Ideologien) ist es zu oberflächlich und zu schwammig, für eine Erörterung (Titelfrage) zu einseitig und unreflektiert, für einen Lehrartikel (Neutrale Darstellung der vermeintlichen Positionen) zu uninformiert und absolut nicht lehrreich, für eine Kolumne (“individuelle Sicht des Verfassers”) zu unklar über den genauen Standpunkt und die Intentionen des Autors, abgesehen von “Nazi…
Ein sehr gelungener Text! Nicht zuletzt die Anspielung auf das Manifest macht diesen Artikel zu einer sehr runden Sache.